September 26, 2017 christoph

Verkannte Wahrheiten -1-

Ein Erlebnisbericht

Nicht jeder Hund findet Begegnungen mit anderen Hunden toll…

Heute traf ich mit Filou auf unserem täglichen Feierabendspaziergang eine Hundehalterin mit einem kleineren Terriermischling.
Da Filou und ich heute etwas Schleppleinentraining gemacht haben, war Filou angeleint. Der kleine Terriermischling lief frei.

Als wir uns weiter aufeinander zu bewegten, bat ich die Halterin ihren Hund an die Leine zunehmen, da dieser bereits Filou fixierte und sich mit stolzierendem Gang näherte.

Die Halterin rief ihren Hund mehrmals, allerdings interessierte sich der Hund in keinsterweise für die Ausrufe seiner Halterin und kam uns näher. Filou zeigte Beschwichtigungsgesten und nahm mehrmals Blickkontakt zu mir auf.
Als auch das vierte Rufen der Halterin den Hund nicht zurück zur Halterin brachte, blockte ich den Hund körpersprachlich und stellte mich zwischen Filou und den annähernden Terriermischling. Sichtlich beeindruckt von meiner drohenden Körperstatur zog sich der Mischling zu seinem Frauchen zurück, die ihren Hund an die Leine nahm und relativ hektisch erklärte, dass ihr Hund sonst immer hören würde. Sie suchte nach Erklärungen und fragte mich sogar, ob Filou eine heiße Hündin sei, etc.

Diese Situation nehme ich nun zum Anlass, um einmal aus eigener Haltersicht auf Folgendes hinzuweisen:

Nicht jeder Hund findet Sozialkontakte bereichernd und sollte willkürlichen Hundebegegnungen ausgesetzt werden, nur weil der Halter dies für den Hund sinnvoll findet oder nicht achtsam genug ist.
Vor allem wenn Hunde angeleint sind, habe ich als Halter nicht das Recht meinen Hund einfach laufen zu lassen, wenn ich ihn nicht kontrollieren kann.

Verantwortungsbewusstsein bedeutet in dieser Situation für mich, dass ich die Distanz zu anderen Haltern mit ihren Hunden respektiere, wenn mir diese signalisieren, dass sie kein Interesse an Kontakt haben und meinen Hund ranrufe oder ebenfalls anleine.
Es ist häufig aus der Ferne nicht erkennbar, ob der andere Hund im Training steckt, Aggressionen anderen Hunden gegenüber zeigt oder vllt. sogar krank ist.

Bitte achten Sie auf Ihren Hund und respektieren Sie, wenn Ihr Hund Hundebegegnungen nicht mag und dadurch in Stress gerät. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass Sie die Kompetenz besitzen Ihren Hund zu schützen und zwingen Sie ihn nicht unnötige Energie aufzubringen.

Es muss nicht jeder Hund begrüßt werden.
Sind wir mal ehrlich; Gehen Sie durch den Bus, durch die Straßenbahn oder durch den Einkaufsmarkt und sprechen jeden Menschen direkt an und fragen ihn oder sie nach seinem/ihrem Befinden?

Es ist in Ordnung, wenn Ihr Hund nicht jeden Hunden toll findet und nicht zu jedem Hund Kontakt suchen möchte, dabei sollte er oder sie aber immer kontrollierbar/ händelbar bleiben.

Sie wissen nicht genau, ob Ihr Hund andere Hunde „toll“ findet oder zu Stress- und Angstsituationen neigt? Oder möchten Sie, dass Ihr Hund in solchen geschilderten Begegungssituationen nur noch Augen für Sie hat und diese Begegnungen angemessen meistert? Gerne helfe ich Ihnen dabei, dies für Ihre Hund-Mensch-Verbindung zu erörtern, damit Sie wieder in Einklang miteinander leben können.